Montag, 11. Februar 2008

Sonntägliches Kulturprogramm – Part 1

Wegen des schönen Wetters haben der Tobias und ich heute beschlossen einen Ausflug auf die Schillerhöhe zu machen um unsere heimischen Kulturstätten etwas näher kennen zu lernen. Dort befindet sich nämlich das Schloss Solitude. Ich war da mal vor Jahren als Teenie mit der Anna und hab die schöne Aussicht genossen. Die Aussicht ist echt klasse. Vom Schloss Solitude aus geht eine Allee ab, die schnurgerade bis zum Ludwigsburger Schloss führt.


(ich seh da ein bisle müde aus, aber das liegt nur am Gegenlicht)

Wir haben dann noch eine Schlossführung gemacht und dabei interessante Sachen über Karl Eugen erfahren, der das Schloss erbauen ließ. z.b. hat dieser Karl Eugen eine schwäche für Italien. Daher ließ er dort oben einen See anlegen und ließ aus Italien Gondolierie´s herbringen, die ihm dann echte venedische Gondeln bauten um ihn dann auf dem See spazieren zu fahren. Außerdem ließ er Kronleuchter aus Italien herbeischaffen. Und da die bei dem Transport leicht kaputt gingen ließ man sie vorher in Butter einlegen. Der Kutscher musste sich vor der Fahrt stets versichern, ob auch alles in Butter sei – daher das Sprichwort also.

Neben der Architektur hatte der Karl Eugen eine Schwäche für die Jagd und deshalb hat er nur sich das Jagdrecht ausgesprochen. Aber im Gegensatz zur allgemeinen Hetzjagd veranstaltete er lieber die sogenannte Lappenjagd. Dabei wurden im Wald große, nasse Bettlaken aufgespannt und so das Wild keilförmig in die Enge getrieben. Dennoch kam es ab und zu mal vor das dass Wild durchbrach und entkam – daher das Sprichwort: Durch die Lappen gegangen.

Nicht nur die Architektur und die Jagd hatten es Karl Eugen angetan, nein er war auch zur seiner Zeit der beste Gastgeber und Partyveranstalter in Europa. So verprasste er Unsummen an Steuergeldern für seine prunkvollen Feste. Der “Casanova“ beschrieb seine Feiern mit nichts vergleichbarem zur seiner Zeit.

Auch für sein Reich tat der Karl Eugen etwas. Er schaffte es zwar nicht einen rechtlichen Thronfolger zu zeugen, doch dafür soll es ca. 500 – 1000 Kinder von ihm geben haben. Da fragt man sich: hat der noch etwas anderes getan? Wenn in Stuttgart oder Umgebung ein rothaariger Bub gesehen wurde, sprach man schon von einem Herzogskind. Auch in Venedig soll Karl Eugen für eine große rothaarige Population gesorgt haben. Da fällt mir der Ronny ein- rote Haare – vielleicht auch ein Nachkomme vom Karl Eugen? Man weiss es nicht.

Puh , da haben wir aber ganz schön viel gelernt an diesem Sonntag. Aber wir sind dennoch fest entschlossen unser Kulturprogramm die nächsten Wochen fortzusetzen.

Tobias und Jeanne

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