Donnerstag, 28. Februar 2008

Der Klub der Kranken und ein Ausflug in die Politik

So... nachdem ich jetzt echt so lange nicht mehr von mir hab hören lassen, meld ich mich auch mal wieder. Ich hatte leider wirklich viel zu tun und daher ist auch das sonntägliche Kulturprogramm ausgefallen.
Aber stattdessen erzähl ich halt jetzt mal von meinem letzen Sonntag.
Letzten Sonntag war hier ja echt tolles Wetter, 19 C warm und toller Sonnenschein; aber leider stand an diesem Tag der das Jubiläumsheft für den Schwimmverein wieder auf dem Programm. Daher war ich dann an diesem Tag mit der Tina verabredet zum arbeiten. Freunde vom Tobias wollten nach dem Fußballplatz Bowlen gehen und da ich ja eh arbeiten musste traf sich das eigentlich ganz gut, wenn da nicht die Sache mit dem Essen gewesen wäre; ich hatte nämlich am Vortag Unmengen eingekauft, weil ich asiatischen Reisnudelsalat machen wollte. Da hab ich dann die Tina gefragt, ob ich nicht die Sachen alle mitbringen und dann später für sie und Thomas kochen soll. Die Tina fand die Idee auch gut und da hab ich alles gepackt und bin los. Auf dem Weg zur Tina hab ich dann gedacht, dass es eigentlich eine totale Sünde ist heute zu arbeiten, das hab ich dann auch zur Tina gesagt, als ich bei ihr war und da haben wir einfach beschlossen, dass noch kurz einen Spaziergang machen, bevor wir uns dann an die Arbeit machen.
Wir, Tina, Thomas und ich sind dann ins Leutelbachtal gefahren. Der kleine Spaziergang wurde immer länger und länger; wenn ich mal anmerkte, dass wir jetzt rechts müssten, wenn wir wieder zum Auto zurück möchten, meinte Tina, ne, wir gehen doch jetzt noch nicht zurück, wir gehen geradeaus. Mir war das natürlich auch ganz recht, zum Arbeiten hatte ich nämlich keine Lust. Wir hatten ja gerade erst den letzten Auktionskatalog fertig gestellt. Aber irgendwann war natürlich auch dieser Spaziergang beendet (ich denke es war inzwischen so 16 Uhr).
Doch dann hatten wir eigentlich alle schon wieder Hunger und da haben wir dann beschlossen jetzt schon zu kochen. Also haben wir uns ans Kochen gemacht. Ich hab das noch nie gekocht und hatte auch kein Rezept, aber ich wusste wie es schmecken soll, nämlich so wie bei meinem Lieblings-Vietnamesen in Berlin (für alle die ab und an in Berlin sind: „Si An“ in der Rykestraße 36, sehr zu empfehlen vor allem auch für Vegetarier und Menschen mit Glutamat-Abneigung ). Natürlich hat es so nicht geschmeckt aber es war auch ganz gut. Als wir dann mit dem Essen fertig waren war schon nach 18 Uhr und wir hatten noch immer nichts gearbeitet. Jetzt sollte es aber mal losgehen; Rechner auf den Tisch und hochgefahren ... aber nachdem ich dann letztendlich doch noch ne halbe, dreiviertel Stunde nicht besonders effektiv an dem Magazin gearbeitet hab, hatten wir dann auch keine Lust mehr und ich bin dann nachhause gegangen.
Und von dem ganzen Nichts tun war ich dann auch so müde, dass ich schon bald auf dem Sofa eingeschlafen bin. Irgendwann hab ich mich dann noch ins Bett geschleppt und bin erschöpft in tiefen Schlaf gefallen... bis ich dann plötzlich einen total krassen Traum hatte. Ich bekomm das nicht mehr genau zusammen, aber irgend ein Organ von mir war (ich glaub es war die Lunge, aber vielleicht auch der Magen) war entnommen und wieder eingesetzt worden, nur, dass das wohl nicht so gut funktioniert hat, weil es da nicht mehr so gut reingepasst hat und daher ist das eher so zusammengeklappt eingesetzt worden, was mir natürlich tierische Schmerzen im Bauch verursacht hat. Und während ich da im Traum mit meinen Schmerzen kämpfe bin ich aufgewacht und hab festgestellt, die Schmerzen die hab ich tatsächlich, ahhhhhh! Ein tierischer Schmerz im Bauch und starke Krämpfe. Das war irgendwie alles ganz merkwürdig, weil ich ja eben noch in diesem Traum war und wenn man merkt, dass die Schmerzen Realität sind, dann hat man in so einem schlaftrunkenen Zustand natürlich das Gefühl auch der Rest des Traumes wäre Realität. Natürlich hab ich irgendwann kapiert, dass ich halt „nur“ Bauchschmerzen hab, aber diese Schmerzen waren trotzdem sehr anders. Ich hatte keine Übelkeit und auch nicht die Krämpfe, die man hat, wenn man Durchfall hat.
Die Schmerzen und Krämpfe gingen noch die ganze Nacht und leider erscheinen sie auch bis heute immer wieder. Aber es ist schon etwas besser. Und nachdem ein Infekt und - aufgrund von vorangehender Schmerzen im Unterleib - auch Blinddarm und Abnexitis und andere Entzündungen (durch Blutuntersuchung) ausgeschlossen wurden, bleibt die tatsächliche Ursache zwar ungeklärt, aber es scheint wohl nichts so schlimmes zu sein. Es scheint wohl irgendwie vom Essen zu kommen, allerdings haben Tina und Thomas das Essen hervorragend vertragen; mich plagten nämlich in der Nacht nicht nur die Schmerzen, sondern auch die Angst, dass es denn Beiden jetzt ebenso ergeht. Aber wir Katajew´s haben da halt so unsere Schwierigkeiten mit dem asiatischen Essen, gell Michelle :-)
Übrigens bin ich jetzt auch die ganze Woche schon krank geschrieben, was ich ja ganz lustig finde, wenn ich mir so die anderen Blog-einträge anschaue. Da können wir ja schon beinahe einen Kranken-Klub eröffnen. :-)

Aber eigentlich wollte ich ja hier nicht ewig von meiner Krankengeschichte erzählen, - was ich nun doch wieder getan hab - sondern wollte mal so ein paar politische Sachen zusammenfassen, weil man die ja auf Reisen nicht immer so mitbekommt. Naja, dass fällt halt jetzt ein wenig kürzer aus.
Ich bin mir nicht ganz sicher, ob ihr das mit Kenia noch mitbekommen habt, bevor ihr abgefahren seid. Da waren ja Wahlen und bei diesen Wahlen gab es wohl schwere Wahlfälschungen , jedenfalls wurde der bisherige Präsident Kibaki in seinem Amt bestätigt nicht wie erwartet der Oppositionelle Odinga. Seitdem herrschen dort schlimme Zustände, weil es jetzt immer wieder zu gewalttätigen, tödlichen Auseinandersetzungen und Vertreibungen zwischen dem Anhängern von Odinga (vom Stamm der Luo) und der von Kibaki (Stamm der Kikuyu) kommt.
Ich find das wirklich sehr traurig, weil ich seit meinem Besuch doch weiß wie Arm die Menschen in Kenia sind.
Gleichzeitig gibt es einen spannenden Wahlkampf in Amerika, zwischen Hilary Clinton und Barack Obama (beide Demokraten). Während es zu Beginn des Wahlkampfes so aussah, als ob Hillary das Rennen macht sieht es inzwischen ganz gut für Obama aus. Es ist ein regelrechtes Obama-Fieber in Amerika ausgebrochen, was ich auch nur begrüße :-)
Aber nicht nur dort gibt es das Obama-Fieber, sondern auch in Kenia. Was ich ja bis vor kurzem gar nicht wusste, ist, dass Obamas Vater ein Kenianer war, und zwar vom Stamm der Luo. Obama ist nicht dort aufgewachsen, weil seine Mutter ein zweites Mal geheiratet hat, aber er war schon ein paar Mal dort und hat seine Oma besucht, die noch in Kenia lebt. Vor den Wahlen gab es wohl unter den Luos einen etwas zynischen Witz mit der Frage, wer wird wohl der erste Präsident der Luos sein? und als Antwort Barack Obama. Den Witz findet jetzt aber keiner mehr so richtig lustig, weil alle hätten sich natürlich doch gewünscht, dass Odinga der erste sein wird.
Seitdem nun diese Obama-fieber ausgebrochen ist, belagern Journalisten das Haus von Obamas Oma in Kenia. Nachdem seine Oma wegen der Belagerung etwas empört verlauten ließ, dass die Journalisten sich doch gefälligst wenigstens anmelden sollen, gab es wohl unter den Journalisten ein regelrechtes Gerangel darum, wer jetzt als erstes mit der Oma reden darf. Ts ts.
Ansonsten gibt es noch einen üblen Steuerskandal mit einem Herrn Zumwinkel und weiteren 1000 Personen, der von Deutschland in das schöne Lichtenstein führt. Der Skandal hat nicht nur zu einer wirkliche peinlichen Debatte in den dt. Medien geführt, sondern auch zu einer peinlichen diplomatischen Auseinandesetzungen zwischen Deutschland und Lichtenstein. Aber mehr gibt’s dazu hier nicht, weil das ist wirklich nicht so interessant.
Interessanter ist, daß das Kosovo nun seine staatl. Unabhängigkeit erhalten hat und sich nun Republik Kosovo nennt. Während viele Staaten, allen voran Amerika und natürlich auch Deutschland das Kosovo anerkannt haben, weigern sich traurigerweise auch viele Staaten dies zu tun, wie z.B. Serbien und Russland und leider gibt es deswegen wieder einige internationale Auseinandersetzungen. In Belgrad wurden wohl mehrere ausländische Botschaften von Ländern, die den Kosovo anerkannt haben von Demonstranten attackiert und in der amerikanische Botschaft wurde auch Feuer gelegt, wobei wohl eine Person ums Leben kam.
Echt schade das es sich immer so entwickeln muss.

ein bosnischer Cellist in den Trümmern einer Kirche

So dat waren jetzt mal die wichtigsten politischen Ereignisse zusammengefasst. Jetzt ist es doch ganz schön lange geworden. Tut mir leid, dass ich mich mal wieder nicht kürzer fassen konnte, das ist mir ja schon in der Schule bei Aufsätzen immer nicht gelungen.
Die nächsten Nachrichten gibt es dann, wenn ich mit der Mama aus dem alpinen, winterlichen Allgäu zurück bin.
Grüßle
Eure Jeanne

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